Heizungsluft & Pflanzen – Feinde werden Freunde

Trockene Heizungsluft schadet nicht nur uns Menschen. Auch Zimmerpflanzen vertragen dieses Klima schlecht und reagieren mit Krankheiten.

Die meisten Zimmerpflanzen sind tropischer Herkunft und bevorzugen feucht-warmes Klima. Wie bringt man sie durch die Heizperiode?

Heizungsluft und Zimmerpflanzen stehen auf Kriegsfuß

Dass sich die meisten Zimmerpflanzen nicht in trockenen, beheizten Räumen wohlfühlen, musste wohl schon so mancher Pflanzenfreund schmerzlich erkennen. Wenn die Blätter der Lieblingspflanze braune Flecken ausbilden oder von Spinnmilben befallen sind, rührt dies mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem zu trockenen Klima. Denn vor allem Schädlinge können sich bei Heizungsluft optimal vermehren und die Pflanzen schädigen.

Viele Pflanzen in unserem Wohnzimmer stammen aus den Regenwäldern Südamerikas, Afrikas und Asiens. Dort wachsen sie unter feucht-warmen Bedingungen zu Urwaldriesen heran und erstrahlen in den schönsten Grüntönen. Doch im Regenwald gibt es keine Heizung. Heizungsluft reduziert die Luftfeuchtigkeit und belastet Menschen wie auch Pflanzen. Auch Beton und Putz ziehen im Winter Wasser und erhöhen die Trockenheit im Raum.

Während die Menschen mit spröder Haut, juckenden Augen, vermehrtem Husten oder erhöhter Infektanfälligkeit reagieren, teilen Pflanzen dies auf andere Weise mit. Die Blattränder verfärben sich dunkel und trocknen aus. Im weiteren Verlauf befallen Schädlinge die Pflanze und schwächen sie zudem.

Daher ist es ratsam, zwei wichtige Dinge zu beachten: Zum einen empfiehlt es sich, bereits beim Kauf darauf zu achten, welche Exemplare trockenheitstoleranter sind. Zum anderen sollten Indoor-Gärtner die Luftfeuchtigkeit im Zimmer erhöhen und die Pflanzen schützen.

Wirksame Maßnahmen für Pflanzen bei Heizungsluft

Ohne die liebevolle und aufmerksame Pflege der Besitzer könnte keine der im Urwald beheimateten Zimmerpflanzen in den heimischen Wohnzimmern überleben. Die Bedürfnisse der meisten Exemplare entsprechen einer Raumtemperatur von etwa 25 Grad Celsius und einer relativen Luftfeuchtigkeit von etwa 70 bis 80 %.

Die einfachste Methode, um dieses Klima im Winter ungefähr nachzuempfinden und die trockene Heizungsluft etwas zu befeuchten, ist das Besprühen der Pflanzen mittels Zerstäuber. Dabei ist es jedoch notwendig, eventuell aufliegenden Staub vorher zu entfernen, da sich andernfalls eine feste Schicht bildet, die das Atmen der Pflanzen behindert. Die meisten Pflanzen freuen sich über eine feuchte Dusche einmal täglich. Wenn die Zimmergewächse bereits von Schädlingen befallen sind, kann auch biologischer Pflanzenschutz dem Sprühwasser beigemengt werden.

Da jedoch einige Zimmerpflanzen empfindlich auf stehende Nässe auf den Blättern reagieren, hilft auch ein Befeuchter. Ob elektrisch oder als Wasserbehälter an die Heizung gehangen, erfüllt er seinen Zweck und reichert die trockene Heizungsluft mit Feuchtigkeit an. Alternativ genügen auch kleine Behälter mit Tongranulat und Wasser auf der Fensterbank.

Geeignete Zimmerpflanzen für trockene Heizungsluft

Zimmerpflanzen, welche aus einem feucht-warmen Gebiet stammen, sind für stickige Wohnzimmer oder trockene Büroräume nicht geeignet. Für diese Zimmer empfiehlt es sich, auf Pflanzen zurückzugreifen, die ohnehin ihr ganzes Leben mit Hitze und wenig Wasser auskommen müssen: Wüstenpflanzen.

Kakteen gedeihen in allen Wüstenregionen dieser Erde und sind robust bei intensiver Sonneneinstrahlung und trockener Luft. Der ideale Standort für einen Kaktus ist das Südfenster. Dort wachsen die Pflanzen langsam und genügsam heran. In einem nährstoffarmen Substrat stellen selbst ausgetrocknete Erde oder geringe Luftzirkulation kein Problem dar. Kakteen gibt es in allen Größen und Formen, selbst mit herrlichen Blüten können manche Exemplare auftrumpfen.

Agavengewächse gedeihen beispielsweise auf den Kanaren, auf Madagaskar oder in vielen Teilen Asiens. Die Blätter sind schwertförmig und dunkelgrün. Die Wuchsform von Agavengewächsen erinnert an Palmen, doch die maximale Höhe im Zimmer liegt bei 1 m. Diese Zimmerpflanzen sind sehr robust und pflegeleicht. Bei konstanter Raumtemperatur gedeihen die Agavengewächse am besten am Fenster und im Sommer bei hoher, im Winter bei niedriger Luftfeuchtigkeit und Heizungsluft.

Neben Kakteen und Agavengewächsen bieten sich zudem Geldbaum, Weihnachtskaktus oder Schefflera für die zuverlässige Kultivierung bei Heizungsluft an.

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