Das Beste für Pflanzen - Organischer oder mineralischer Dünge?

Neben Licht und Wasser benötigen Pflanzen auch verschiedene Nährstoffe, um kräftig zu wachsen und widerstandsfähig zu bleiben.



Dünger sind im Garten, auf der Terrasse, auf dem Balkon und im Haus also unverzichtbar. Doch die Auswahl ist groß und was ist das Beste?

Organischer Dünger – das Beste aus der Natur

Organische Düngemittel wie Mist, Hornspäne, Kompost oder Guano sind natürlichen Ursprungs. Sie enthalten neben Stickstoff, Kalium und Phosphor auch Calcium, Magnesium, Schwefel sowie Eisen und teilweise auch von den Tieren unverdaute Ballaststoffe.

Diese Nährstoffe sind jedoch nicht sofort verfügbar, da sie an verschiedene Zellen gebunden sind. Diese Verbindungen müssen erst von den im Boden lebenden Mikroorganismen aufgespalten werden, um sie für die Pflanzen verwertbar zu machen. Abhängig von den klimatischen Bedingungen, dem Zeitpunkt der Düngergabe und den Wasserverhältnissen kann dieser Zersetzungsprozess mehrere Monate andauern.

Organische Dünger bieten den Gärtnern eine Vielzahl an Vorteilen: Das organische Material eignet sich nicht für die schnelle Anreicherung mit Nährstoffen bei ausgelaugten Böden, denn es kann ausschließlich als Langzeitdünger verwendet werden. Die Nährstoffe stehen den Pflanzen nach und nach in der richtigen Konzentration zur Verfügung. Aus diesem Grund ist eine Überdüngung mit organischem Material nahezu unmöglich. Ebenso ist das Ausschwemmen der Nährstoffe ins Grundwasser bei organischen Düngern nicht der Fall. Weiterer Vorteil: Organisches Material unterstützt die Humusbildung und ist somit ein Turbo für die Bodenvitalität. Dadurch erhöht sich auch die Speicherfähigkeit von Wasser und die Pflanzen profitieren doppelt und dreifach.

Mineralischer Dünger – der Kickstarter

Mineralische Düngemittel werden industriell hergestellt, haben anorganische Ausgangsstoffe und bestehen in der Regel aus wasserlöslichen Salzen. An diese werden verschiedene Spurenelemente gebunden. Mineralische Dünger können als Einzel- oder Mehrfachdünger erworben werden. Wenn sie Stickstoff, Phosphor und Kalium enthalten, werden sie auch Volldünger oder NPK-Dünger genannt. Die bekanntesten Mineraldünger sind Blaukorn, Bittersalz und Flüssigdünger.

Die Nährstoffe der mineralischen Dünger werden bei Kontakt mit Wasser aus den Salzen herausgewaschen und stehen dann den Pflanzen sofort zur Verfügung. Die Handhabung ist sehr einfach, denn Mineraldünger werden einfach kurz vor der Aussaat oder der Pflanzung ausgestreut. Da sie ausgewaschen werden, ist ein Einarbeiten nicht nötig, leichtes Unterharken reicht vollkommen.

Mineralische Dünger haben jedoch viele Nachteile: Zum einen können diese Düngemittel nur nach einer Bodenanalyse bedarfsgerecht ausgebracht werden, andernfalls kommt es zu einem Ungleichgewicht, was den Pflanzen schadet. Folgen sind unter anderem eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge, eingeschränktes Wachstum und labile Triebe. Zum anderen können die Nährstoffe von den Pflanzen nie komplett aufgenommen werden, sodass diese in tiefe Bodenschichten sickern und das Grundwasser belasten. Des Weiteren haben Mineraldünger nur eine sehr kurze Wirkdauer, eine langfristige Anwendung tötet jedoch Mikroorganismen im Boden und baut wertvollen Humus ab.

Organisch-mineralische Dünger – ein guter Mix

Gemischte Düngemittel vereinen die Vorteile organischer und mineralischer Dünger. Der Nährstoffgehalt dieser Mischdünger ist geringer als bei Mineraldüngern, aber höher als bei organischen. Somit sind die Pflanzen gut versorgt, aber nicht überdüngt. Neben der niedrigeren Nährstoffkonzentration ist jedoch auch die veränderte Nährstoffverfügbarkeit positiv: Der mineralische Anteil ist für die Pflanzen sofort verfügbar, jedoch auch schnell aufgebraucht. Die organische Komponente des Mischdüngers sorgt dafür, dass der Pflanze auch im weiteren Verlauf der Gartensaison noch ausreichend Nährstoffe zur Verfügung stehen.

Mischdünger haben jedoch auch Nachteile: Die Bodenfruchtbarkeit wird nicht in dem Ausmaß verbessert, wie es ein rein organische Dünger leisten. Zudem ist die Herstellung des mineralischen Anteils äußerst energieaufwändig und ressourcenschädigend.

Mischdünger müssen zu Beginn der Gartensaison ausgebacht und oberflächlich in die Erde eingearbeitet werden. Es genügt, im Spätsommer noch einmal nachzudüngen. Es ist in jedem Fall davon abzusehen, eigenständig organische und mineralische Dünger zu mischen, da das Resultat sicher zu einer Überdosierung und somit zu einer Pflanzenschädigung führt.

Passende Artikel

zum Bericht aus dem Gartenwissen

Ähnliche Berichte

zum Bericht aus dem Gartenwissen

Nur Notwendige speichern
Alle akzeptieren